Denkmal für die unbekannten Deserteure



... wenn man in Aalborg im Café saß und den Regen draußen aufs Pflaster pladdern hörte, wenn man bei den Gefechtsübungen Posten stand und auf den See blickte, der zwichen den schweigsamen Heidehängen lag wie eine schlafende Kuh, dann trat die Freiheit in der Gestalt einer jungen Blondine oder eines rüttelnden Habichts in mich ein.

Aber sie brauchte nicht einmal Gestalt anzunehmen - sie war ganz einfach da, die Freiheit am Strand von Dänemark....

Und wenn ich einen Kiesel am Strand von Hobro auflas und in den Mariafjord hinausschleuderte, dann pfiff der Stein für mich die Worte "Fahnenflucht" und "Freiheit" über die Wellen, ehe er versank.

Alfred Andersch, Die Kirschen der Freiheit (1952)


Die Kirschen der Freiheit

... ist eine 1952 veröffentlichte autobiografische Erzählung von Alfred Andersch, die die Jahre 1919 bis zu seiner Fahnenflucht am 6. Juni 1944 umfasst.

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Das Denkmal

Das Denkmal wurde 1989 auf Betreiben des "Bonner Friedensplenums" von dem damals in Berlin lebenden, heute in sein Heimatland zurückgekehrten türkischen Bildhauer Mehmet Aksoy erschaffen. Eine Marmorskulptur als "Denkmal für den unbekannten Deserteur".

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